Sparkassenstiftung unterstützt Rekonstruktion des Karl Schmidt-Rottluff Hauses

Arbeiten sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein

Chemnitz, 26. August 2024. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert gemeinsam mit der Sparkasse Chemnitz die Rekonstruktion des Karl Schmidt-Rottluff Hauses in Chemnitz. Ludger Weskamp, Vorsitzender des Vorstandes der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, und Dr. Michael Kreuzkamp, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Chemnitz, übergaben heute am Karl Schmidt-Rottluff Haus die Förderzusage an Sonja Oehlschläger, Vorstandsvorsitzende der Stiftung zu Ehren von Karl Schmidt-Rottluff, und Oberbürgermeister Sven Schulze. Damit können die Restaurierungsarbeiten fortgesetzt werden, um den authentischen Lebensort des Künstlers als Museum vollständig herzurichten.

Für die inhaltliche Gestaltung des Hauses sind die Kunstsammlungen Chemnitz zuständig. Das Bauvorhaben hat die Kommunalbau Chemnitz im Auftrag der Stadt Chemnitz übernommen. Neben Eigenmitteln der Stadt flossen Fördermittel von Landesdenkmalschutz und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Chemnitz in die Sanierung.

Das Karl Schmidt-Rottluff Haus und die benachbarte Mühle spielen im Kulturhauptstadtjahr als Interventionsfläche eine zentrale Rolle, unter anderem ist ein Festival des Expressionismus geplant.

Sven Schulze, Oberbürgermeister Chemnitz: „Wir freuen uns, dass das Ensemble Karl Schmidt-Rottluff mit der Sanierung des Landhauses komplettiert werden kann. Damit würdigt die Stadt den Künstler und sein Werk in besonderer Weise, insbesondere im Kulturhauptstadtjahr. Unser Dank gilt der Ostdeutschen Sparkassenstiftung für die großzügige Unterstützung sowie der Stiftung zu Ehren von Karl Schmidt-Rottluff und Sonja und Maximilian Oehlschläger für ihr jahrelanges Engagement.“

Ludger Weskamp, Vorsitzender des Vorstandes der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes: „Es freut uns sehr, dass der so bedeutende Brücke-Künstler Karl Schmidt-Rottluff in seiner Heimatstadt gewürdigt wird und zum Kulturhauptstadtjahr das „Karl Schmidt-Rottluff Haus“ entsteht. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung unterstützt gemeinsam mit der Sparkasse Chemnitz erneut die Rekonstruktion des Landhauses von Schmidt-Rottluff als Teil des zukünftigen musealen Ensembles aus Wohnhaus und Mühle. Zusammen mit den Engagierten hier vor Ort entsteht etwas Bleibendes für die Region. Bereits 2020 ermöglichten Stiftung und Sparkasse den Ankauf kunsthandwerklicher Arbeiten von Schmidt-Rottluff – bekannt als „Sammlung Peters“. Die Besucherinnen und Besucher werden 2025 Karl Schmidt-Rottluff in allen Facetten seines Schaffens wiederentdecken können.“

Dr. Michael Kreuzkamp, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Chemnitz: „Die Rekonstruktion des Karl Schmidt-Rottluff Hauses ist eines von unzähligen Projekten, die wir zusammen mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung fördern. Das Besondere an diesem Vorhaben, es bleibt dauerhaft für die Stadt erhalten und wird so Teil des Vermächtnisses der Europäischen Kulturhauptstadt 2025.“

Sonja Oehlschläger, Vorstandsvorsitzende der Stiftung zu Ehren von Karl Schmidt-Rottluff Chemnitz: „Karl Schmidt-Rottluff gehört zu den bedeutendsten Söhnen der Stadt Chemnitz. Als Mitglied der expressionistischen Künstlergruppe „Brücke“ hat er entscheidend zu einer neuen, modernen, freien Kunstauffassung beigetragen. Wie sehr er lebenslang seinem Geburtsort verbunden blieb, zeigt nicht zuletzt, dass er seinem Namen den Zusatz „Rottluff“ anfügte. Wir als Stiftung zu Ehren von Karl Schmidt-Rottluff Chemnitz freuen uns sehr über die Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung zum Erhalt und der musealen Nutzung des Landhauses der Familie des Künstlers, setzen wir uns doch seit Jahren, auch mit dem von unserer Stiftung vergebenen Preis, für eine umfassende Würdigung Karl Schmidt-Rottluffs in seiner Geburtsstadt ein. Die Orte, an denen der Künstler aufwuchs, sind wichtige Zeugnisse seiner menschlichen und künstlerischen Prägung und eine bedeutende Ergänzung der musealen Präsentation der Werke des Künstlers in den Kunstsammlungen Chemnitz. Darüber hinaus ist die Förderung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung auch eine wunderbare und verdiente Würdigung des jahrelangen ehrenamtlichen Engagements vieler Chemnitzer für den Erhalt des Gebäudeensembles, in dem der Künstler seine Kindheit und Jugend verbrachte. Mit einem Wort: Danke!“

Dr. Florence Thurmes, Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz: „Als sechster Standort der Kunstsammlungen Chemnitz wird das Karl Schmidt-Rottluff Haus künftig unseren großen Sammlungsschwerpunkt, der auf dem Beginn des 20. Jahrhunderts und insbesondere dem Expressionismus liegt, stärken. Mit Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung zusammen mit der Sparkasse Chemnitz bietet sich uns die einmalige Gelegenheit, die biografischen Details des Künstlers tiefgehend erlebbar zu machen. Mit einem Besuch im Elternhaus von Karl Schmidt-Rottluff können seine Anfänge auch für ein internationales Publikum bekannter gemacht werden. Wir erhoffen uns außerdem eine breitere Rezeption des Fakts, dass Chemnitz als damalige Industriestadt die Wurzeln des deutschen Expressionismus legte, indem sie die wichtigsten Protagonisten der „Brücke“ maßgeblich beeinflusst hat.“

Landhaus wird grundsaniert

Das ehemalige Landhaus in der Limbacher Straße 382 in Chemnitz-Rottluff, errichtet 1913 im Heimatstil für den Mühlenbesitzer Friedrich August Schmidt, wird seit September 2023 grundhaft saniert. Das denkmalgeschützte Gebäude soll als Ausstellungsort für das Leben und Werk Karl Schmidt-Rottluffs dienen, der als ältester Sohn der Familie Schmidt in der benachbarten Mühle seine Kindheit verbrachte. Im Rahmen der Sanierung wurden das Gebäude trockengelegt, Schäden im Tragwerk und an den Holzbauteilen im Dachstuhl behoben, das Dach mit Schiefer neu eingedeckt und der Schornstein nach historischem Vorbild erneuert.

Weitere Maßnahmen umfassen die Öffnung zugemauerter Fassadenöffnungen, die denkmalgerechte Erneuerung und energetische Anpassung der Fenster sowie die Aufarbeitung der historischen Bleiglasfenster im Treppenhaus. Das Gebäude erhielt eine Innendämmung in den Hauptgeschossen und der Außenputz wird lasierend farbig dem Bestand angepasst. Die technische Infrastruktur wurde modernisiert, einschließlich einer Pellet-Zentralheizung, einer unauffällig integrierten Lüftungsanlage mit Teilklimatisierung, einer neuen Elektrik, Brand- und Einbruchmeldeanlagen sowie barrierefreien Sanitäranlagen und einem innenliegenden Aufzug. Bis Herbst 2024 sollen Maler- und Fußbodenarbeiten abgeschlossen sein, um die Einrichtung des Museums bis Jahresende zu ermöglichen. Die denkmalgeschützten Außenanlagen werden nach historischem Plan wiederhergestellt und um eine behindertengerechte Wegeführung ergänzt. Das Haus soll anlässlich des Kulturhauptstadtjahres in 2025 eröffnet werden und sowohl die Geschichte des Gebäudes selbst als auch die künstlerischen Anfänge von Karl Schmidt-Rottluff, seine kunsthandwerklichen Arbeiten und den Zusammenschluss der Brücke erzählen.

Über die Ostdeutsche Sparkassenstiftung

Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Allein in Sachsen hat die Stiftung über 47 Millionen Euro für 943 Projekte bereitgestellt. Die Sparkassenorganisation ist einer der größten nichtstaatlichen Kulturförderer in Deutschland.