Dresden/Radebaul, 26.01.2024. Im Lesesaal des Stadtarchiv Dresden wurde das fertig restaurierte Monumentalgemälde „Auf zum Kampf“ von Sascha Schneider im Beisein der Oberbürgermeister von Dresden und Radebeul, Dirk Hilbert und Bert Wendsche, präsentiert. Das Gemälde wird bis zur Fertigstellung des neuen Empfangsgebäudes des Karl-May-Museums in Radebeul im Lesesaal des Stadtarchivs zu sehen sein.
Das „Auf zum Kampf“ oder auch „Phalanx der Starken“ genannte Ölgemälde des deutschen Bildhauers und Malers Sascha Schneider (1870-1927) entstand um 1902 und wurde erstmals auf der Dresdner Kunstausstellung 1903 präsentiert. Karl May war von den Werken Schneiders beim Besuch der Kunstausstellung so begeistert, dass er Kontakt zum Künstler aufnahm, woraus sich eine jahrelange Zusammenarbeit und Freundschaft entwickelte. Schneider schuf für May eindrucksvolle Neuillustrationen im Stil des Symbolismus für die Cover seiner Reiseerzählungen und Bilder für die Ausgestaltung von Mays Villa „Shatterhand“ in Radebeul. Die Karl-May-Stiftung verfügt heute über die größte Sammlung an Werken des Künstlers Sascha Schneider.
Das Gemälde hat eine wechselvolle Geschichte mit mehreren Besitzern hinter sich. Sascha Schneider schenkte es ursprünglich Klara May, der Witwe des bekannten Schriftstellers, in den 1920er Jahren. In der Villa „Shatterhand“ fand sich jedoch kein Platz. 1960 verkaufte die DDR das Gemälde mit einem Großteil des Nachlasses des Schriftstellers an die Verlegerfamilie Schmid nach Bamberg. Erst 1994 konnte es mit zusammen mit dem wertvollen Mobiliar Karl May wieder zurückgekauft werden. Seitdem fristete das Bild aufgerollt einem Dämmerzustand im Depot des Karl-May-Museums. Die unbefriedigten Lagerbedingungen für das Gemälde erhöhten über die Jahrzehnte die Schäden.
Eine lange geplante umfangreiche Restaurierung konnte schließlich 2023 durch die Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Meißen realisiert werden. Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten an dem großformatigen Werk (247 x 452 cm) dauerten ein halbes Jahr und wurden durch die Dipl.-Restauratorin Claudia Hartwich und ihre Kollegin Dipl.-Rest. Ulrike Schauerte in den Werkstätten des Landesamts für Denkmalpflege in Dresden durchgeführt.
Das Gemälde soll in Zukunft im neuen Empfangsgebäude des Karl-May-Museums (Fertigstellung Ende 2026 geplant) präsentiert werden. Bis dahin hat sich die Stadt Dresden bereit erklärt, das fertig restaurierte Werk im Lesesaal des Stadtarchivs Dresden zu zeigen.