Glaskunst von Leiko Ikemura für Bad Wilsnacks Wunderblutkirche

Ostdeutsche Sparkassenstiftung und Sparkasse Prignitz unterstützten die künstlerische Glasgestaltung

Bad Wilsnack, 29.05.2023. Am Pfingstmontag stellten die Wilsnacker Pfarre­rin Anna Trapp und der Bischof der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Dr. Christian Stäb­lein die von der Künstlerin Leiko Ikemura (*1951) neugestalteten Glasfenster für die Wunderblutkapelle und Sakristei in Bad Wilsnacks Wunderblutkirche St. Nikolai vor.

Die Künstlerin Leiko Ikemura hatte den künstlerischen Wettbewerb um die Neugestaltung der Glasfenster von Wunderblutkapelle und Sakristei gewonnen. Die weltweit ausstellende zeitgenössische Künstlerin mit Lebensstationen in Japan, Spanien, Schweiz und nunmehr Deutschland verleiht mit Ihrem Kunstwerk dem Kircheninnenraum einen imposanten Ausdruck und bezieht die Geschichte des einstigen europäischen Pilgerorts mit ein.

Die Farbigkeit und Gestaltung der Fenster hatten die Jury überzeugt. Die Glasfenster setzen einen prägenden und kontrastreichen „Fußabdruck unserer Zeit“ in der Wunderblutkirche.

„Das erste Wort Gottes war Es werde Licht. Die neu­en Fenster sind ein wahrhaftes Geschenk. Sie bringen den Raum zum Schwingen“, sagte Trapp.

„Alles schimmert durch das Rot. Man ahnt die Schöp­fung, aber auch die Dornen. Man ahnt die Würde des Kosmos. Es ist eine Sensation. Hier gibt das Licht allem seine Würde zurück“, ergänzte Dr. Stäb­lein.

Umgesetzt wurden die Glasarbeiten von DERIX Glasstudio in Taunusstein. Möglich wurde das Kunstwerk durch die Spenden sowie die große Unterstützung von Ostdeutscher Sparkassenstiftung und der Sparkasse Prignitz.

Die Wunderblutkirche St. Nikolai Bad Wilsnack zählt zu den größten Kirchengebäuden in Brandenburg. Sie war die bedeutendste Wallfahrtskirche der Mark vom Ende des 14. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, nachdem sich der Glaube an ein Hostienwunder im Jahr 1383 verbreitet hatte.

1552 verbrannte der evangelische Pfarrer Joachim Ellefeld die angeblichen Wunderhostien – damit entfiel der Grund für die Wallfahrten und Bad Wilsnack geriet lange in Vergessenheit.

In einem internen Findungsprozess soll eine Vorauswahl möglicher Künstler getroffen werden; einer achtköpfigen Jury unter Leitung des renommierten Konstanzer Glasmalereiexperten Ivo Rauch sollen Vertreter aus Bad Wilsnack (u.a. Pfarrerin, Bürgermeister, Förderverein, Kunstbeauftragter der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Naumburger Dombaumeisterin, Landesamt für Denkmalpflege) angehören. Vorgesehen ist ein öffentliches Symposium, an dessen Ende der geeignete Künstler bestimmt werden soll.