Schwerin, 14.01.2023. Die Mitglieder des Vereins der Freunde des Schweriner Schlosses e. V. konnte stellten heute die aktuellen Projetfortschritte vor. Ziel ist es, dass die Skulptur der sitzenden, kranzwerfenden Viktoria von Christian Daniel Rauch (1777-1857) wieder am historischen Ort im Burggarten am Schweriner Schloss aufgestellt wird. Die Wiederherstellung und Aufstellung der Viktoria soll auch dazu beitragen, dass das Schloss- und Residenzensemble seinen ursprünglichen Zustand zurückerhält. Dank der Förderung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin sowie der zahlreichen Spenden von Mitgliedern des Vereins und Bürgern der Stadt kommt das Vorhaben voran.
Ursprünglich hatte König Ludwig I. von Bayern (1786-1868) den berühmten Bildhauer beauftragt, sechs verschiedene Viktorien für die Walhalla bei Regensburg in Marmor zu schaffen – eine davon ist die sitzende, kranzwerfende. Die verloren gegangene Statue gehörte zur originalen Ausstattung des Schweriner Schlossgartens – wie auch die schwebenden Viktorien auf der Dachterrasse der Orangerie. Diese hatte ebenfalls Christian Daniel Rauch entworfen.
Der Neuguss soll in Bronze erfolgen, da das Material haltbarer ist. Die Wiederherstellung der Skulptur erfolgt durch Abformung der Viktoria aus Potsdam Sanssouci nach deren Restaurierung. Die restaurierte Potsdamer Figur ist Ende November 2022, ein Jahr nach ihrer Demontage, wieder an ihren angestammten Platz in Potsdam zurückgekehrt.
Im August 2022 hatten Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Vereins der Freunde des Schweriner Schlosses, Mathias Schott, und weiteren Mitgliedern des Vorstandes die Gießerei Seiler in Schöneiche bei Berlin besucht, um sich ein Bild vom Fortgang der Abformungsarbeiten für die Herstellung einer sitzenden, kranzwerfenden Viktoria für den Schweriner Burggarten zu machen. „Die Hingabe und kunsthandwerkliche Qualität, mit der hier eine der wertvollsten Skulpturen des 19. Jahrhunderts erneut zum Leben erweckt wird, hat uns alle beeindruckt“, so Patricia Werner.
Schon 2001 war es durch eine Gemeinschaftsaktion der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, aller Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern und der Nord LB gelungen, die schwebenden Viktorien zu rekonstruieren. 20 Jahre danach hat der Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. den Nachweis für die Existenz der Viktoria Nummer 3 gefunden. Mit der Preußischen Stiftung Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg hat der Verein für sein Vorhaben sehr aufgeschlossene Partner gefunden.
Beim Gießen der einzelnen Teile, dem Zusammenfügen und dem anschließenden Zieselieren handelt es sich um einen sehr anspruchsvollen kunsthandwerklichen Prozess. Bei gutem Verlauf können die Schweriner und ihre Gäste die neue Viktoria etwa ab Jahresmitte 2023 im Burggarten bewundern.