Chic! Schmuck. Macht. Leute.

Ostdeutsche Sparkassenstiftung und Sparkasse Chemnitz unterstützen Sonderausstellung

Chemnitz, 31.03.2022. Am morgigen Freitag, 1. April 2022, eröffnet die große Sonderausstellung »Chic! Schmuck. Macht. Leute.« im SMAC – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz. Im Mittelpunkt stehen der Mensch und sein Bedürfnis sich durch Kleidung, Schmuckstücke, aber auch dauerhafte körperliche Veränderungen wie Tätowierungen auszudrücken.

Kuratorin Yvonne Schmuhl über die Ausstellung:
„Kann man sich auch nicht schmücken? Ich glaube kaum. Das war in der Vergangenheit nicht anders als heute. Seit es Menschen gibt, schmücken sie sich. Es ist schlichtweg ein Grundbedürfnis. So groß wie die Vielfalt der Schmuckelemente ist auch die Bedeutungsspanne: Denn Schmuck ist nicht nur Zeichen der sozialen Zugehörigkeit, sondern auch Ausdruck von Individualität und ein geeignetes Mittel, den eigenen Status oder Reichtum zu verdeutlichen. Die kultur- und epochenübergreifende Bandbreite der Formen und Beweggründe des Schmückens wollen wir in der Ausstellung stimmungs- und glanzvoll mit nationalen und internationalen Exponaten vermitteln.“

KULTURDILEMMA – KEINE ORIGINALE AUS RUSSLAND
Dass die Ausstellung um zwei wichtige Leihgaben aus Russland reduziert ist, ist leider kein Aprilscherz, sondern beinharte, aktuelle Realität: Die über 2.200 Jahre alte Mumie eines etwa 25-jährigen Reiterkriegers sollte mit seiner Kleidung, seinem Schmuck und seiner großflächigen Tätowierung in das breite Thema der Ausstellung einführen. Auch das älteste Schmuckstück der Welt, ein mindestens 35.000 Jahre alter Armreif aus dunkelgrünem Gestein, kann Russland nicht verlassen.

Museumsdirektorin Sabine Wolfram über die Leihgaben aus Russland:
„Als Museum verstehen wir uns als Brückenbauer zwischen vergangenen Kulturen und der heutigen Gesellschaft. Dass die Brücke zu den russischen Institutionen und ihrem reichen Kulturschatz nun große Risse aufweist, bedauern beide Seiten zutiefst. Wir blicken auf eine zweijährige intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zurück, die seit dem 24. Februar 2022 gezwungenermaßen auf Eis liegt. Dank der Unterstützung der russischen Kollegen haben wir seitdem einen Weg gefunden, die Mumie dennoch zu präsentieren: Das leihgebende Museum – das Institut für Archäologie und Ethnografie in Novosibirsk – hat einen 3D-Scan der Mumie angefertigt. Diesen projizieren wir im Maßstab 1:1 auf den leeren Vitrinensockel. Auch die Scans von Kleidung und Schmuck des Mannes sind auf Bildschirmen in der Ausstellung zu sehen. Somit ist unsere schmucke Ausstellung keinesfalls ihrer Hauptaussage beraubt: Sich zu schmücken ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen. Und das verdeutlicht uns jedes einzelne der rund 350 Exponate!“

AUSSTELLUNGSGESTALTUNG
Ein Kaufhaus im ehemaligen Kaufhaus Schocken, dem Sitz des SMAC seit 2014: Das Szenografie-Büro BOK+GÄRTNER aus Münster lehnt die Gestaltung der Ausstellung an die Innenarchitektur moderner Warenhäuser an. Glanzvoll eingerichtete Schaufenster geben den Besucherinnen und Besuchern eine spannende Vorschau auf die thematischen Schwerpunkte der Ausstellung. Mitarbeitende am Info-Tresen versorgen die »Kundschaft« mit Antworten und Broschüren. »Verkaufsinseln« dienen als zentrale Orientierungspunkte und zur Präsentation der »Ware«. Weitere Objekte werden in freistehenden Tischvitrinen rund um die Inseln präsentiert. Doch wie präsentiert man eine menschliche Mumie in einem Kaufhaus? BOK+GÄRTNER entschieden sich für eine Raum-im-Raum-Lösung, einem Pop up Store nicht unähnlich: In einem blauen Transport-Container sollte die originale Mumie des skythenzeitlichen Reiterkriegers ausgestellt werden. Der Container verweist auf die lange (geplante) Anreise dieses außergewöhnlichen Fundes aus Sibirien. Dieser geschlossene Raum schützt Besucherinnen und Besucher vor einer direkten Konfrontation mit den menschlichen Überresten.

Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, zur Ausstellungseröffnung:
„Beinahe täglich verändern wir unser Äußeres, um dem persönlichen Schönheitsideal näher zu kommen: Ein zutiefst menschliches Bedürfnis, dessen Spuren sich bis weit in die Steinzeit zurückverfolgen lassen. Anhand zahlreicher Schmuck-Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart wird in der neuen Sonderausstellung „Chic! Schmuck. Macht. Leute.“ der Facettenreichtum des Themas deutlich, dessen wissenschaftlich fundierte wie ästhetisch reizvolle Präsentation die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Chemnitz sehr gern unterstützt hat.“

Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Chemnitz haben insbesondere den 300-seitige Katalog zur Ausstellung »Chic! Schmuck. Macht. Leute.« sowie ein 69-seitiges Booklet mit den Ausstellungstexten auf Deutsch und Englisch ermöglicht.