Foto von der Übergabe (v.l.n.r.): Wilfried Schlüter, Vorstandsvorsitzender der Harzsparkasse, Dr. Michael Ermrich, Vorstandsvorsitzender der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, Helmut Hoppe, Vorsitzender des Stabkirche Stiege e.V., Andreas Dieckmann, Schirmherr und Vizepräsident der Handwerkskammer Magdeburg; Foto: Regina Bierwisch

Endspurt für die Stabkirche

Ostdeutsche Sparkassenstiftung und Harzsparkasse ermöglichen letzten Schritt zur Restaurierung und Umsetzung der Stabkirche Stiege

Stiege/ Harz, 15.07.2021. Die Stabkirche Stiege ist ein Unikat in der Denkmallandschaft Sachsen-Anhalts und wurde 1905 als Ausdruck der damaligen Norwegen-Begeisterung errichtet, die vor allem Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) teilte. Es wurde als Ergänzung der 1897 entstandenen Lungenheilstätte Albrechthaus außerhalb der Ortschaft Stiege in Harzer Waldeinsamkeit gebaut. Die Kirche war wiederkehrendem Vandalismus ausgesetzt. Aus diesem Grund und um die Nutzbarkeit für kirchliche und kulturelle Veranstaltungen deutlich zu erhöhen, wird die Stabkirche in die Ortschaft Stiege transloziert. Das Projekt läuft auf Hochtouren, allerdings erhöhten sich die Materialkosten stark.

Helmut Hoppe und Monika Uecker vom Vorstand des Stabkirche Stiege e.V. erhielten heute von Dr. Michael Ermrich, Vorstandsvorsitzender der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, und Wilfried Schlüter, Vorstandsvorsitzender der Harzsparkasse, gemeinsam eine Förderzusage für den letzten Schritt. Durch diese zusätzliche Unterstützung können Zeitplan und Bauetappen eingehalten werden.
Helmut Hoppe sagte: „Mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Harzsparkasse haben wir Partner, die von Anfang an unser großartiges Projekt verstanden und uns unterstützt haben. Gerade in der momentanen Bausituation ist diese Hilfe wertvoll und bringt uns zum Ziel.“

„Hier wird durch ehrenamtliches Engagement ein Kleinod erhalten. Für Land und Leute ist das segensreich. Als Ostdeutsche Sparkassenstiftung und Harzsparkasse haben wir uns bereits für die Stabkirche engagiert. Es fehlte nun nur noch ein kleines Stück, damit dieses ambitionierte Projekt gelingt. Dazu möchten wir mit unserer erneuten Förderung beitragen“, so Dr. Michael Ermrich.

Der Entwurf der Kirche im Drachen-Stil stammt von dem Zimmermeister Robert Witte (1870-1954) aus Osterwieck (Landkreis Harz), der später für das Holzhausbau-Unternehmen Christoph & Unmack in Niesky arbeitete, welches seinerseits von Albert Einstein (1879-1955) mit dem Bau von dessen Sommerhaus in Caputh beauftragt wurde.

Die Stabkirche gehörte zur 1897 erbauten Lungenheilstätte Albrechtshaus, das bis 1993 medizinisch genutzt und nach dem damaligen braunschweigischen Prinzregenten Albrecht Prinz von Preußen (1837-1906) benannt wurde.
Motor für die Restaurierung und Translozierung ist das ehrenamtliche Engagement in einem extra gegründeten Verein, dem mittlerweile über hundertsechzig Mitglieder angehören. Der Aufbau des Denkmals begann im Mai. Geschafft sind die ersten beiden Abschnitte, die Herrichtung des neuen Standortes, der Abbau der Holzkirche im Albrechtshaus und der Transport aller Holzteile nach Stiege. Seit vier Wochen sind die Holzfachleute damit beschäftigt, die Holzkapelle wiederaufzubauen – alle Holzbohlen passen ineinander und zeigen bereits das Denkmal in seinem Rohbau. Im September soll die Holzkapelle für die Besucher geöffnet werden.

Zur Information
Bewahren, Stärken, Begeistern.“ Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.
Insgesamt 2.335 Projekte wurden zusammen mit den heute 43 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen rund 104 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung.
Davon wurde allein im Land Sachsen-Anhalt für 514 Projekte eine Gesamtsumme von rund 24 Millionen Euro bereitgestellt.
Die Sparkassenorganisation ist einer der größten nicht-staatlichen Kulturförderer in Deutschland.