„Schlosskapelle erstrahlt bald in neuem Glanz“

Ostdeutsche Sparkassenstiftung, Harzsparkasse und Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Wernigerode unterstützen gemeinsam erste Restaurierungsarbeiten auf dem Großen Schloss in Blankenburg

Blankenburg, 15.04.2021. Heute übergaben  Patricia Werner von der Geschäftsführung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Wilfried Schlüter, Vorstandsvorsitzender der Harzsparkasse und Stiftungsvorsitzender der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Wernigerode, im Beisein von Thomas Balcerowski, Landrat des Landkreises Harz, und Heiko Breithaupt, Bürgermeister Blankenburg (Harz), die gemeinsame Förderzusage für die Restaurierung der mit Stuck verzierten und bemalten Kuppeldecke der Schlosskapelle an den Verein Rettung Schloss Blankenburg e.V.

„Durch das langjährige Engagement des Vereins konnte dieses wichtige Baudenkmal bewahrt und bereits in Teilbereichen wieder nutzbar gemacht werden. Gemeinsam wollen nun auch Ostdeutsche Sparkassenstiftung, Harzsparkasse und die Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Wernigerode dazu beitragen, dass das Große Schloss Blankenburg in seiner Einzigartigkeit wieder zu erleben sein wird. Der Restaurierung der Schlosskapelle als Herzstück des Schlosses kommt dabei eine besondere Bedeutung zu“, sagte Patricia Werner.

„Das Schloss Blankenburg ist ein kulturelles Highlight unserer Region, das Stück für Stück wieder seine Bedeutung und Schönheit zeigt. Gerne tragen wir dazu bei und unterstützen als Harzsparkasse den Einsatz so vieler Menschen“, so Wilfried Schlüter.

Das Große Schloss Blankenburg – das größte noch erhaltene Welfenschloss – dominiert das Stadtbild Blankenburgs und ist von der Autobahn 36 auch für Durchreisende gut sichtbar. Es ist bereits der vierte Bau an dieser Stelle, hervorgegangen aus mittelalterlichen Burgresten aus dem 11. Jahrhundert und Schlossgebäuden aus der Renaissancezeit. Burg und Schloss erlebten eine wechselvolle Geschichte, die sich eng mit dem Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel und den wichtigsten Herrscherhäusern Europas verbindet. Friedliche wie kriegerische Zeiten hinterließen ebenso ihre Spuren, wie die wechselnden Herrscher.

Jahrelanger Leerstand der Gebäude nach Abwicklung der dort bis 1991 ansässigen „Fachschule für Binnenhandel“ der Konsumgenossenschaft hat zu erheblichen und zum Teil extremen Schäden im und am Schlossensemble geführt. Es war die dramatische Phase einer dubiosen Investorenlösung, die zur Teilzerstörung des Großen Schlosses geführt hat.

Um dieser Gefährdung entgegenzuwirken, fand sich im Jahre 2005 ein kleiner Kreis geschichtsbewusster und denkmalinteressierter Bürgerinnen und Bürger aus Blankenburg und Braunschweig zusammen, um aktiv um den Erhalt und für eine zukunftsfähige Nutzung dieses großartigen Bauwerkes und Geschichtsortes zu kämpfen. Der Verein „Rettung Schloss Blankenburg e. V.“  wurde am 11. Februar 2005 gegründet und hat derzeit europaweit über 450 Mitglieder.

Nach nun fast 16 Jahren Notsicherung steht der nächste Meilenstein auf dem Plan, denn erstmals werden neben der Grundsanierung nun auch umfangreiche Restaurierungsarbeiten gestartet.

Dass dieses Vorhaben nun gelingen kann, ist der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Harzsparkasse und der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Wernigerode zu verdanken. So freute sich heute André Gast, Geschäftsführer Großes Schloss Blankenburg GmbH, sehr über die Förderzusage.

Im Mittelpunkt der Restaurierungsarbeiten wird die Schlosskapelle stehen. Einst war die Kapelle reich mit Stuck verziert, und eine Kuppeldecke mit Bemalung schloss den zweigeschossigen Sakralraum nach oben ab. Dieser dezent prunkvolle Raum gehört zu den Highlights des Schlosses und ist in seiner Art einzigartig in der Region. Die Schlosskapelle soll Teil der Schlossführungen werden. In diesem besonderen Raum sollen künftig angemessene Veranstaltungen stattfinden. Dabei wird eine Zusammenarbeit mit der Stadt Blankenburg, der ortsansässigen Landesmusikakademie Kloster Michaelstein und weiteren kulturellen Einrichtungen der Region angestrebt. Im Schloss Blankenburg wird der Graue Saal bereits als Außenstelle des örtlichen Standesamtes genutzt – dies soll perspektivisch auf die Schlosskapelle erweitert werden. Die Arbeiten werden ca. 2-3 Jahre in Anspruch nehmen. Insgesamt werden für die Restaurierung fast eine Million Euro veranschlagt.

 

Zur Information

„Bewahren, Stärken, Begeistern.“ Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.

Fast 2.300 Projekte wurden zusammen mit den heute 43 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen 100 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung.

Davon wurde allein im Land Sachsen-Anhalt für 500 Projekte eine Gesamtsumme von rund 23 Millionen Euro bereitgestellt.

Die Sparkassenorganisation ist einer der größten nicht-staatlichen Kulturförderer in Deutschland.