Sparkassenstiftungen sichern Restaurierung der GREIF-Takelage

Greifswald/Berlin, 30.01.2021. Seit Anfang 2020 liegt das Segelschulschiff GREIF festvertäut an der Pier im Heimathafen Wieck. Eine Vielzahl gravierender Schäden steht ihrer Seetüchtigkeit entgegen. Für die Schonerbrigg fiel damit die gesamte Segelsaison 2020 sprichwörtlich „ins Wasser“. Ziel der Hansestadt Greifswald als Eigentümerin der GREIF ist es, dass das Schiff in diesem Jahr in der Werft von Grund auf überholt wird und ab 2022 wieder unter vollen Segeln in Fahrt gehen kann.

Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung (OSS) hat dafür gemeinsam mit der Sparkasse Vorpommern und ihrer Stiftung dem Förderverein Rahsegler Greif e.V. aus Greifswald ihre besondere Unterstützung zugesagt. Zusammen fördern die drei die Restaurierung der gesamten Takelage. Friedrich-Wilhelm von Rauch, Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassenstiftung: „Die GREIF ist ein schwimmendes Denkmal von nationaler Bedeutung und auf den Meeren aus dem farbenreichen Bild der historischen Schiffe nicht wegzudenken. Für die beiden Sparkassenstiftungen und die Sparkasse Vorpommern war es deshalb keine Frage, dass wir uns an der Restaurierung des markanten Schiffes beteiligen“. Für die Sparkasse Vorpommern und ihre Stiftung brachte Vorstandsvorsitzender Ulrich Wolff zum Ausdruck: „Die GREIF hat sich in die Herzen der Menschen gesegelt. Der Einsatz vieler, vieler Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler für ihre Erhaltung und ihren Betrieb ist beispielgebend. Mit der Förderung möchten wir unsere Wertschätzung für dieses enorme ehrenamtliche Engagement unterstreichen.“

„Wir sind sehr dankbar für die Zuwendung und das Engagement der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und ihrer Partner“, betont Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder. „Die Förderung ist ein wichtiger Beitrag, um die dringend notwendige Restaurierung, Sanierung und zweckmäßige Modernisierung des Schiffes abzusichern.“ Insgesamt sind 3,5 Millionen Euro notwendig, damit die GREIF auch zukünftig in See stechen kann. Der Erhalt der segelnden Botschafterin Greifswalds und Mecklenburg-Vorpommerns soll sowohl durch Fördermittel von Bund und Ländern, aber auch durch Stiftungen und Spendenaktionen ermöglicht werden.

„Die Restaurierung der Takelage als Hauptantriebsmittel des Segelschulschiffes ist eine Grundvoraussetzung, damit die GREIF wieder als bewegliches Denkmal in See stechen kann“, ergänzt Betriebsleiter Friedrich Fichte. Die Arbeiten umfassen die Demontage und Aufarbeitung des Fockmasts, Großmasts und Klüverbaums sowie die Reparatur der hölzernen Spieren. Auch das stehende und laufende Gut für die Befestigung der Masten und die Bedienung der Segel muss komplett ausgetauscht werden. Das gilt auch für sämtliche Segel.

Interessant sei auch, dass die Takelage der GREIF viel Ähnlichkeit mit der Takelage des einstigen Segelschulschiffs GORCH FOCK I aus Stralsund aufweise, so Friedrich Fichte. Der Bau der GREIF (bis 1990 WILHELM PIECK) erfolgte 1951 zwar auf der Rostocker Warnowwerft, die gesamte Takelage wurde hingegen von der Wismarer Werft, der späteren Mathias-Thesen-Werft, angefertigt. Sie beschäftigte Rigger und Segelmacher, die kurz zuvor die Rekonstruktion und das Wiederauftakeln der GORCH FOCK I (von 1949 bis 2003 TOWARISCHTSCH) durchgeführt hatten. An den Beschlägen und Details der GREIF-Takelage seien daher deutliche, in der Dimension verkleinerte, identische Ausführungen zu erkennen.

„Bewahren, Stärken, Begeistern.“ Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Fast 2.300 Projekte wurden von ihr zusammen mit den heute 44 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen rund 100 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung.

Davon wurde allein im Land Mecklenburg-Vorpommern für 355 Projekte eine Gesamtsumme von rund 15 Millionen Euro bereitgestellt.

Die Sparkassenorganisation ist einer der größten nicht-staatlichen Kulturförderer in Deutschland.