Evelyn Richter erhält erstmals verliehenen internationalen Fotokunstpreis der Stadt Düsseldorf

Berlin/Leipzig, 02.04.2020. Wie die Stadt Düsseldorf gestern bekannt gab, wird die Fotografin Evelyn Richter (*1930 Bautzen) für ihr Lebenswerk mit dem ersten Bernd und Hilla Becher-Preis ausgezeichnet.

Dazu der Vorstandsvorsitzende der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, Dr. Michael Ermrich: „Ohne Evelyn Richter, ihren genauen Blick – der aber nie voyeuristisch war, sondern immer menschlich geblieben ist – ohne ihre künstlerischen Zeugnisse wäre die deutsche Fotografie um eine entscheidende Stimme und Handschrift ärmer. Wer heute wissen will, wie es in der DDR war, braucht sich nur Richters Fotografien anzusehen. Am besten mit etwas Muße, denn die darin liegenden Ebenen erschließen sich nicht mehr ganz so schnell wie in der Zeit ihres Entstehens. Sie wollen decodiert und „gelesen“ sein. Damit dies auch weiterhin für eine breite Öffentlichkeit möglich sein wird, haben wir 2009 das „Evelyn Richter Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig“ errichtet, was in Kooperation mit dem Museum auch von uns unterhalten wird. Wir sind stolz darauf, dass es uns damit gelungen ist, das über 730 Motive umfassende Hauptwerk der Künstlerin dauerhaft in Ostdeutschland zu sichern.“

Der Bernd und Hilla Becher-Preis
In Andenken an das international renommierte Düsseldorfer Fotografen-Ehepaar Bernd und Hilla Becher soll Persönlichkeiten, die sich um die Fotografie verdient gemacht haben, ein Fotokunstpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf verliehen werden. Bernd und Hilla Becher (geboren 20. August 1931, verstorben 22. Juni 2007/geboren 2. September 1934, verstorben 10. Oktober 2015) haben die bekannte Düsseldorfer Fotoschule gründete und in mehr als 58 Jahren ein einzigartiges künstlerisch-fotografisches Werk entwickelt. Haupt- und Förderpreis werden alle zwei Jahre von der Landeshauptstadt Düsseldorf auf Vorschlag einer unabhängigen international besetzten Fachjury durch den Oberbürgermeister verliehen.
Der Hauptpreis ist mit 15.000 Euro dotiert und richtet sich an Künstlerinnen bzw. Künstler, Theoretikerinnen bzw. Theoretiker, Kuratorinnen bzw. Kuratoren wie an Persönlichkeiten, die sich um die Fotografie sowie angrenzende Bereiche wie Film, Video und andere bildgenerierende Medien im Bereich der Kunst verdient gemacht haben. Der Förderpreis ist dotiert mit 5.000 Euro und richtet sich an Künstlerinnen und Künstler, die sich in ihrem Schaffen schwerpunktmäßig mit Fotografie, Bildmedien und Medienkunst auseinandersetzen.