Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung hilft gemeinsam mit der Harzsparkasse und der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Wernigerode besonderes Kunstwerk im Schloss Wernigerode zu erhalten

Wernigerode, 27.01.2020. Im historistischen, märchenhaften Schlossbau von Wernigerode spielt sie eine ganz besondere Rolle: Die zwischen 1870 und 1880 im neogotischen Stil neu eingefügte Schlosskirche. Der Schlossbaumeister Carl Frühling konnte hier eigens angefertigte Entwürfe von Friedrich von Schmidt, Wiener Dombaumeister und Architekt des dortigen Rathauses, mit einbeziehen. Das Bildprogramm der Fenstermalerei und dessen Umsetzung wurde durch den in der „Düsseldorfer Schule“ ausgebildeten Künstler Carl Christian Andreae (1823-1904) entworfen. Diese Glasschätze bedürfen der Restaurierung und Sicherstellung.

Dass dieses Vorhaben nun gelingen kann, ist der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Harzsparkasse und der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Wernigerode zu verdanken. So freuten sich heute Martin Skiebe, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Schloss Wernigerode und Landrat des Landkreises Harz, Peter Gaffert, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Schloss Wernigerode und Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode, und Dr. Christian Juranek, Geschäftsführer der Schloß Wernigerode GmbH, sehr über die Förderzusage von Dr. Michael Ermrich, Vorstandsvorsitzender der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, und Wilfried Schlüter, Stiftungsvorsitzender der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Wernigerode und Vorstandsvorsitzender der Harzsparkasse. Dank dieser Förderung fügt sich ein wichtiges Puzzleteil in das ständige Bemühen um den Erhalt und zur Wiederherstellung des national bedeutsamen Denkmals Schloß Wernigerode®.

„Der Harz gehört zu den markanten deutschen und europäischen Kulturlandschaften. Das Ensemble aus Schloss und Kirche Wernigerode ist ein historistisches Gesamtkunstwerk. Gern hat die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Harzsparkasse und der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Wernigerode ein weiteres Mal bei einer markanten Aufgabe für die Restaurierung von Schloss Wernigerode geholfen“, sagte Dr. Michael Ermrich.

„Seit die Kirchenfenster in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vor einigen Jahren durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften inventarisiert worden sind, ist bekannt, dass diese Kirchenfenster zu den bedeutsamsten des 19. Jahrhunderts in diesen drei Bundesländern gehören, nicht zuletzt, weil sie auch inhaltlich zwischen oberen und unteren Fensterteil die Parallelität zwischen Altem und Neuem Testament darstellen“, so Dr. Christian Juranek bei der Übergabe.

Diese Glasschätze bedürfen nun der Restaurierung und Sicherstellung. Konkret gibt es Fenster mit diversen Ausbruchstellen, einzelne Glasscheiben befinden sich lose im Rahmen. Auch die Rahmenverankerung in der Wand ist an einigen Stellen korrodiert bzw. abgängig. Nicht zuletzt ist eine grundlegende Reinigung der Glaskunst notwendig. Sind diese Schäden behoben, sollen die Fenster dauerhaft gesichert werden, u. a. durch eine zweite vorgesetzte farblose Verglasung.Die Glasmalereien tragen ganz entscheidend zur feierlichen Atmosphäre des Kirchenraumes bei. Auch an diesen zeigt sich ein Prinzip des großen Schlossumbaues im 19. Jahrhundert durch Otto zu Stolberg-Wernigerode (1837-1896). Zum einem beauftragte der europaweit vernetzte Graf, später Fürst, Künstler und Spezialisten die den Geschmack als auch die Bedürfnisse seines hochadeligen Umfeldes umsetzten, zum anderen flossen in den Schlossbau die natürlichen Ressourcen des Harzes und das Können der ansässigen Handwerker ein.

Der Einsatz ausgesuchter Baustoffe und Materialien wie französischem Kalkstein oder die wertvolle Ausstattung, z. B. die Walcker-Orgel, weisen auf die Bedeutung hin, welche die Schlosskirche für die Grafen zu Stolberg-Wernigerode in ihrem jährlichen als auch täglichen Ablauf hatte.

Carl Christian Andreae (1823-1904) war u. a. für den sächsischen Königshof und die Mecklenburger Herzöge tätig. Die Fertigung der Glaskunstwerke wiederum oblag der renommierten Glaserfirma Ferdinand Müller aus dem benachbarten Quedlinburg.

Zur Information
Bewahren, Stärken, Begeistern.“ Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.

Rund 2.200 Projekte wurden zusammen mit den heute 45 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen nahezu 95 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung.

Davon wurde allein im Land Sachsen-Anhalt für 473 Projekte eine Gesamtsumme von rund 21 Millionen Euro bereitgestellt.

Die Sparkassenorganisation ist der größte nicht-staatliche Kulturförderer in Deutschland.